Stimmen aus dem ersten Klima-Lehrgang im Römerland Carnuntum

Erster Klima-Lehrgang im Römerland Carnuntum:

Stimmen von Absolventinnen und Absolventen

Im Rahmen des Club-Abends mit Dr. Thomas Brudermann wurden den Teilnehmer*innen des 1. Klima-Lehrgangs die Lehrgangs-Bestätigungen überreicht. Angelika Swoboda (REV) hat Stimmen von Absolventinnen und Absolventen zum Lehrgang eingefangen: 

„Brauchen wir nicht“!

Gletscherforscherin Andrea Fischer

Forscherin spricht Klima-Klartext: „Brauchen wir nicht“!

Die Glaziologin Andrea Fischer ist stellvertretende Leiterin des Instituts für Interdisziplinäre Gebirgsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Mit ihren Aussagen in HEUTE (23.8.2025) lässt sie aufhorchen – jedoch anders, als der Titel vermuten lässt:

Österreichs Gletscher werden verschwunden sein. „Das macht nichts“, sagt Andrea Fischer.

Unsere Gletscher sind mit großer Wahrscheinlichkeit dem Untergang geweiht: „Sie sind unter derzeitigen Klimabedingungen nicht mehr existenzfähig“, hält die Tiroler Glaziologin Andrea Fischer (51) fest. Gleichzeitig lässt sie mit einer wohl ungewöhnlichen Aussage für eine Vertreterin ihres Fachs aufhorchen: „Die Gletscher brauchen wir nicht!“

Das sagt die Wissenschaftlerin des Jahres 2023 in einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit der „Kleinen Zeitung“. Darin rechnet sie mit Klimawandel-Vorbehalten ab und spricht nüchternen Klartext.

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Recycling wird überschätzt

DIE ZEIT im Gespräch mit dem britischen Umweltforscher Sam Hampton:

»RECYCLING WIRD ÜBERSCHÄTZT«

Was der Einzelne gegen den Klimawandel tun kann

DIE ZEIT: Herr Hampton, wer ist stärker für den Klimawandel verantwortlich – die großen Unternehmen oder wir als einzelne Individuen?

Sam Hampton: Das ist das Erste, was ich meinen Masterstudierenden beibringe: Es gibt unterschiedliche Versionen des Klimaproblems. In der einen Version ist eine Handvoll „böser“ Unternehmen verantwortlich für den Klimawandel; die andere Version besagt, dass diese Unternehmen lediglich die Bedürfnisse von Milliarden Menschen bedienen, die ihre Häuser heizen, herumreisen und Produkte kaufen wollen.

ZEIT: Das klingt wie die Frage, was zuerst da war: das Huhn oder das Ei? (mehr …)

Den Klima-Ausreden auf der Spur

Den Klima-Ausreden auf der Spur

Mit Sachkenntnis und Humor versucht Dr. Thomas Brudermann die psychologischen Fallstricke rund um die Klimakrise zu beschreiben – auch mit Comics und Selbstporträts.

Am 7. April 2025 war Dr. Thomas Brudermann zu Gast im Club of Rome Carnuntum.

Einladung:

https://www.clubofrome-carnuntum.at/wp-content/uploads/2025/03/Einladung-Thomas-Brudermann-7.4.2025.pdf

Film vom Vortrag (Live-Mitschnitt):

https://youtu.be/STiSl0f1y28?si=bo0arCUcUIB6XAcW

 

VKI-Interview mit Dr. Thomas Brudermann:

Herr Brudermann, warum klaffen gerade bei Klimathemen unser Selbstbild und unser tatsächliches Handeln so weit auseinander?
Wir wollen uns bei dem, was wir tun, nicht schlecht fühlen. Deshalb ist unsere Selbstwahrnehmung möglichst immer positiv. Gleichzeitig leben wir in Strukturen, die es oft schwierig machen, klimafreundliche Entscheidungen zu treffen. Man ist z.B. aufs Auto angewiesen. Oder der Urlaubsflug, der Usus geworden ist. In Folge ergibt sich das Dilemma, dass man prinzipiell umweltfreundlich eingestellt wäre, aber mit den Taten nicht nachkommt. Und dieser Wiederspruch will aufgelöst, das Gewissen beruhigt werden. 

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„Wir müssen nicht die Erde oder das Klima retten, sondern uns“

Eckart von Hirschhausen:

„Wir müssen nicht die Erde oder das Klima retten, sondern uns“

Sie sprechen seit Jahren als Journalist, als Moderator, als Arzt und als Komiker über die Klimakrise. Haben Sie eine Erklärung, warum es so schwer ist, vom Reden ins Handeln zu kommen?

Eckart von Hirschhausen: Ich habe eine Metapher, die ich häufiger verwende: Unser Verhalten in der Klimakrise ist ein bisschen so wie nachts wach werden mit voller Blase. Du weißt genau, was du jetzt tun musst. Du weißt auch, es wird von allein nicht besser. Aber wir machen die Augen zu, rollen uns hin und her und denken: „Vielleicht geht das Problem doch irgendwie weg.“ Tut es aber nicht. Und ich glaube, 2024 ist wirklich das Jahr, wo wir die Augen geöffnet bekommen. Wir hatten Hurrikans, wir hatten unzählige Hochwasser, Hitzewellen, Waldbrände. Wenn man das beschreiben will, kommt man gar nicht mehr hinterher mit den Superlativen. Wir reden ja zum Beispiel ständig vom „Jahrhunderthochwasser“, aber eigentlich müssten wir von einem „Hochwasserjahrhundert“ sprechen. Denn alle diese Einschätzungen – „Oh, so viel Niederschläge gibt es nur einmal alle 100 Jahre“ – beruhen ja auf der Vergangenheit und nicht auf der Zukunft. Und auch wenn 2024 das heißeste Jahr ist, das jemals von Menschen gemessen wurde, wird es gleichzeitig eines der kühlsten für den Rest unseres Lebens sein. Und das sind unangenehme Wahrheiten.

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„Klimawandel – ist das wirklich so wichtig?“

ChatGPT zu Klimaschutz – Neujahr 2025:

„Klimawandel – ist das wirklich so wichtig?“

Bitte um einen Text für Menschen, denen der Klimawandel bisher gleichgültig ist – mit ernsthaften Argumenten, aber durchaus mit Witz; überzeugend, jedoch nicht belehrend oder verurteilend – in einer Sprache, die auch am Stammtisch gesprochen wird – eingebunden in ihre Lebenswirklichkeit und auch andere Themen berücksichtigend, die den Menschen Sorgen machen.

Stell dir vor, du fährst auf der Autobahn. Alles läuft glatt, der Motor schnurrt, die Straße ist frei. Plötzlich ein Warnlicht im Armaturenbrett: „Motorüberhitzung!“ Was machst du? Ignorierst du’s und denkst: „Ach, so schlimm wird’s schon nicht sein“? Oder fährst du rechts ran und schaust nach? Genau das ist der Klimawandel: ein Warnlicht. Und es leuchtet schon ziemlich lange.

„Warum soll mich das kümmern?“

Na ja, wir reden nicht von irgendeinem abstrakten Thema. Der Klimawandel hat ganz konkrete Folgen – und die betreffen uns alle. Zum Beispiel:

  • Essen und Trinken: Vielleicht ist dir egal, ob in Grönland ein Gletscher schmilzt. Aber was, wenn dein Bier teurer wird, weil die Gerste schlechter wächst?
  • Wohnungen und Häuser: Starkregen und Überschwemmungen – das bedeutet, deine Versicherung wird teurer. Oder du brauchst erst gar keine mehr, weil dir keiner mehr eine gibt.
  • Urlaub: Der Sommer in Kroatien ist so heiß, dass du lieber daheim bleibst – na danke.

Das sind keine Fantasien, das passiert jetzt schon. Frag mal die Winzer in Österreich, die Bauern in Deutschland oder die Leute in Italien, die sich um ihre Olivenbäume sorgen.

„Aber früher gab’s doch auch heiße Sommer …“

Klar, gab’s das. Aber was jetzt passiert, ist nicht normal. Das ist, als ob du sagst: „Mein Opa hat auch geraucht und wurde 90.“ Ja, Glück für ihn – aber der Rest liegt mit Lungenkrebs im Krankenhaus.

Wir heizen die Erde schneller auf, als sie sich abkühlen kann. Das ist wie eine Badewanne, in die das Wasser schneller reinläuft, als es abfließt. Irgendwann läuft sie über. Und dann stehst du da – mit nassen Füßen.

„Und was bringt’s, wenn wir was tun? Die Chinesen sind doch schlimmer!“

Ach, das gute alte „Die anderen machen ja auch nix“-Argument. Stell dir vor, du schmeißt auf einer Party deinen Müll überall hin. Wenn alle anderen das auch machen, sieht’s aus wie Sau. Aber einer muss anfangen, aufzuräumen, oder? Und ganz ehrlich: Wollen wir wirklich von anderen abhängig sein, wenn’s darum geht, was richtig ist? Österreich, Deutschland, Europa – wir können zeigen, wie’s geht.

„Und jetzt? Zurücklehnen oder anpacken?“

Niemand verlangt, dass du dein Leben von heute auf morgen komplett umstellst. Aber kleine Schritte machen einen großen Unterschied: Ein bisschen weniger Fleisch essen, öfter mal das Fahrrad nehmen, das Licht ausmachen, wenn’s nicht gebraucht wird. Es geht nicht darum, perfekt zu sein – sondern darum, mitzumachen.

Weil am Ende des Tages geht’s nicht nur um „die Umwelt“ oder „den Planeten“. Es geht um unser Bier, unser Haus, unseren Urlaub – und darum, dass wir unseren Kindern nicht eine kaputte Welt hinterlassen.

Also, wie wär’s? Lieber jetzt ein bisschen was tun, statt später auf den Trümmern zu sitzen und zu sagen: „Hätten wir doch mal …“

Der Motor brummt noch – aber das Warnlicht leuchtet. Wir haben die Wahl: Reparieren oder gegen die Wand fahren. Deine Entscheidung.

Aber natürlich kannst du allein die Welt nicht retten. Daher noch ein Wort zur Politik und warum wir kluge Entscheidungen brauchen – und nicht billige Parolen:

Politische Entscheidungen zum Klimaschutz wirken manchmal unbequem. Höhere Preise für CO₂, strengere Regeln für Industrie und Verkehr, Investitionen in erneuerbare Energien – das kostet erstmal. Aber wer den Ernst der Lage erkannt hat, versteht: Das ist wie eine Versicherung. Es geht nicht um Abzocke, sondern darum, dass wir alle in 10, 20 oder 50 Jahren noch gut leben können.

„Aber das ist alles so teuer!“

Klar, Klimaschutz kostet. Aber nichts tun kostet viel mehr. Die Schäden durch Überschwemmungen, Dürren und Stürme werden uns Milliarden kosten. Und wer zahlt das? Wir alle. Du, ich, jeder Steuerzahler. Wenn jemand behauptet, wir könnten weitermachen wie bisher, dann verkauft er uns einen Bären. Das ist, als ob du sagst: „Ich spare mir die Bremsen am Auto – die sind mir zu teuer.“ Blöd nur, wenn du dann gegen die Wand fährst.

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Start KLIMA-LEHRGANG

KLIMA-LEHRGANG:

Erfolgreicher Start!

Zwei Tage nach der Nationalratswahl begann der vom Club of Rome Carnuntum entwickelte und koordinierte KLIMA-LEHRGANG im RÖMERLAND CARNUNTUM.

Als regionales LEADER-Projekt und gemeinsam mit Energiepark & REV Römerland Carnuntum organisiert, waren mehrere Bürgermeister und Gemeinde-Vertreter*innen, Unternehmer*innen und weitere regionale Akteur*innen von der ersten Stunde an gefesselt, überrascht und begeistert – und zwischenzeitlich schockiert. Klar und mit wissenschaftlich fundierten Fakten wurde der Ernst der Klima-Krise präsentiert – und nach ein paar Schrecksekunden wurden Lösungswege diskutiert.

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Wir sind nicht dafür gerüstet

Klimawandel:

„Wir sind nicht dafür gerüstet“

Der Klimawandel wird in Niederösterreich künftig vor allem die Landwirtschaft fordern, sagt Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber, der dem Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse in Laxenburg (Bezirk Mödling) vorsteht. Ihm fehlt eine klare Klimastrategie.

Hans Joachim Schellnhuber gehört zu den weltweit renommiertesten Klimawissenschaftlern. Der deutsche Forscher ist bekannt für seine bahnbrechenden Arbeiten zur Erdsystemanalyse und hat maßgeblich zur weltweiten Anerkennung des Klimawandels beigetragen. Schellnhuber war Gründungsdirektor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und ist Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Gremien. Unter anderem beriet er etwa 20 Jahre lang Angela Merkel in Klimafragen, nun tut er dies für die EU-Kommission.

Der deutsche Wissenschaftler ist langjähriges Mitglied des Weltklimarats (IPCC). Seit Dezember leitet er das Internationale Institut für angewandte Systemanalyse in Laxenburg (IIASA). „Der Begriff System heißt, dass man einen ganzheitlichen Blick auf die Dinge tut“, sagt der Wissenschaftler im Interview mit ORF-Niederösterreich-Chefredakteur Benedikt Fuchs.

„Die Klimakrise ist deswegen so wichtig zu behandeln, weil sie das Nichtstun am härtesten bestrafen wird. Viele Menschen haben natürlich viel größere Alltagssorgen, das ist klar. Man denkt: Ja, Klimawandel ist etwas, das vielleicht in 20, 30, 40 Jahren wirklich wichtig wird und einen in seinem täglichen Leben bedroht. Aber die Versäumnisse, die wir heute machen, die werden am schärfsten bestraft durch den Klimawandel.“

Hitzephasen mit bis zu 47 Grad

Laut Schellnhuber wird die Erderwärmung spätestens bis zum Ende des Jahrhunderts deutlich über zwei Grad liegen. „Für die Kontinente bedeuten zwei Grad Erderwärmung drei bis vier Grad Erwärmung – und wenn wir jetzt in eine Gegend gehen wie hier in die pannonische Ebene, dann liegen wir bei vier bis fünf Grad Erwärmung“, so der Klimaforscher. Schellnhuber spricht von Spitzen im Sommer von 45 bis 47 Grad. Das stelle Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Tourismus vor sehr große Herausforderungen. „Wir sind nicht dafür gerüstet“, sagt er im Interview ganz klar.

Gerade weil Niederösterreich ein Agrarbundesland ist, werde es besonders gefordert sein, sagt Schellnhuber. Für ihn hinkt die niederösterreichische Klimapolitik hinterher, wie er sagt. Es brauche ein Klimagesetz und eine Strategie, so der Experte. „Man hofft, dass man sich mit Durchwursteln irgendwie zurechtfinden wird.“

Neue Strategien für Landwirtschaft

Laut Schellnhuber werde man in eine Phase gehen, wo es sowohl größere Hitzewellen geben dürfte als auch Episoden mit starken Niederschlägen. „Es wird also tendenziell nicht trockener auf der Erde mit der Erderwärmung, sondern es wird feuchter – allerdings nur in bestimmten Regionen. Wenn diese Starkregen herunterkommen, dann muss ich im Grunde genommen dafür sorgen, dass die vernünftig aufgesogen werden.“ Eine Versiegelung von landwirtschaftlichen Flächen sei daher höchst problematisch, da versiegelte Flächen nicht wie ein Schwamm wirken können, wenn Niederschläge fallen.

Genauso müsse man dafür sorgen, dass man durch einen heißen Sommer komme, wenn es 45 oder 46 Grad warm wird – mit den Pflanzen und Feldfrüchten, die angebaut werden. „Das heißt, ich muss eine Strategie entwickeln: Welche Feldfrüchte, welche Obstbäume, welche Weinkulturen sind wirklich in der Lage, damit mitzugehen.“ Für den deutschen Klimaexperten wird es durch die Erderwärmung Gewinner und Verlierer geben. „Wenn ich jetzt eine vorausschauende Entwicklungspolitik übernehme, dann kann ich zu den Gewinnern gehören“, so der Experte.

Benedikt Fuchs, noe.ORF.at, 20.1.2024

https://noe.orf.at/stories/3241353/

Internationales Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA)

 

Bericht:

„Auf dem Weg zur Klimaneutralität der EU: Fortschritte, politische Lücken und Chancen“

https://iiasa.ac.at/news/jan-2024/keywan-riahi-and-joeri-rogelj-are-part-of-eu-advisory-board-outlining-13-key-steps

Eine der wesentlichen Aussagen darin:

Gewährleistung eines gerechten Übergangs und der öffentlichen Unterstützung

Ein fairer Übergang ist notwendig, damit die Menschen den Klimaschutz unterstützen. Um dies zu erreichen, schlägt der Beirat eine gründliche Bewertung der möglichen sozioökonomischen Auswirkungen von Klimamaßnahmen vor. Der Vorstand empfiehlt außerdem, Maßnahmen zu ergreifen, die Ressourcen an die am stärksten Betroffenen verteilen. Die Planung der Klimapolitik und der damit verbundenen sozialen Maßnahmen sollte auf einem offenen und inklusiven Prozess beruhen.

 

Ein erster kleiner Schritt ist getan

Ein erster kleiner Schritt ist getan

Klimawandel und viele schauen zu – was die anderen tun. Eines der häufigsten Argumente lautet: Was kann ich da schon tun, da soll die Gemeinde, der Staat, die EU, … – Ist es Überforderung, Unwissen, Interessenlosigkeit oder gäbe es ohnehin viel Interesse, nur wird es nicht geweckt?

Bereits im Frühjahr habe ich überlegt, in meiner Heimatgemeinde eine Einstiegsveranstaltung in die Thematik Klimawandel zu organisieren. Ein Gespräch mit unserem Club-Vorsitzenden hat mich dann noch bestärkt, einen Versuch zu starten, denn wenn ich es nicht probiere, werde ich es nie erfahren, ob die Leute motivierbar sind. Zu überlegen war allerdings, wie diese Veranstaltung aufgestellt sein soll; ein externer Fachmann mit einem Informationsreferat oder nur eine Diskussionsveranstaltung oder ein Einstieg über einen praktischen Zugang, wie z.B. Wärmedämmung.

Ich habe mich dann für eine Podiumsdiskussion mit Podiumsteilnehmern aus unserer Region entschieden. Der zweite Schritt meiner Überlegungen war, Personen für das Podium zu gewinnen, die sich beruflich oder aus eigenem Interesse mit Klimathemen beschäftigen, wobei mir die Themenbereiche „Zusammenleben“, „Landwirtschaft“, „Wirtschaft“ und „Kommunales“ wichtig waren.

Es gelang dann tatsächlich einen Diakon für den Bereich Zusammenleben, einen Biobauern für die Landwirtschaft, eine Fachhochschulprofessorin für ihr Thema Wirtschaft und unsere Bürgermeisterin für die Kommunalpolitik, insbesondere Vorstellung von KLAR! Am Leithaberge, zu gewinnen. Nachdem die Veranstaltungsbesucher wahrscheinlich mit unterschiedlichem Wissen ausgestattet sein werden, musste versucht werden ein gewisses Grundwissen zu vermitteln. Jeder am Podium sollte daher ein ca. 10-minütiges Statement aus seinem Bereich abgeben, ich selbst übernahm die Moderation und das Einführungsstatement. Danach plante ich eine Diskussion, sowohl am Podium als auch mit allen Veranstaltungsbesuchern.

Damit wäre gewährleistet, dass Wissen vermittelt wird, aber auch sowohl die Vorträge als auch eigene Überlegungen und Ideen der Teilnehmer diskutiert werden. Die Veranstaltung fand in kleinem Rahmen im „Milchhaus Au“, einer kleinen lokalen Veranstaltungsstätte, statt.

Insgesamt waren wir dann an die 40 Personen, die zuerst zuhörten und dann intensiv diskutierten. Im Zuge der Veranstaltung stellte sich dann heraus, wie vielschichtig die Thematik ist und dass es eigentlich dringenden Bedarf gibt, über diese Themen zu reden.

Die Rückmeldungen zur Veranstaltung waren durchwegs (sehr) positiv.

Es stellt sich nun die Frage wie es weitergeht. Nachdem Klar! – Am Leithaberge (mit den Gemeinden Au, Hof, Mannersdorf, Götzendorf und Trautmannsdorf) demnächst offiziell vorgestellt wird, werde ich abwarten, wie sich dieses Projekt entwickelt. Davon wird es dann abhängen, ob es weitere von mir initiierte Veranstaltungen geben wird, oder ob mit KLAR! die Thematik abgedeckt ist.

Dr. Robert Fink

Mitglied im Club of Rome Carnuntum

Oktober 23

Wie wir die Ressourcenwende schaffen

Seit kurzem ist der Club of Rome Carnuntum Mitglied im Ressourcenforum Austria. Es beschäftigt sich mit der Ressourcenwende in der Produzierenden Wirtschaft, in der Land- und Forstwirtschaft und in Gemeinden.

Nun erschien der Tagungsband des 5. Nationalen Ressourcenforums „VISION 2050“. Hier Auszüge aus der Eröffnungsrede von Präsident Rudolf Zrost

Wie wir die Ressourcenwende schaffen

Es ist uns allen bewusst, dass wir eine andere Art von Mobilität benötigen und dass erneuerbare Energien nicht nur notwendig sind, sondern geradezu unumgänglich. Dass diese Veränderungen nicht weit genug gehen, wenn wir unsere globale Gesellschaft in eine Ära innerhalb der planetaren ökologischen Grenzen führen wollen, wird allerdings oft übersehen.

Keine Klimarettung ohne Ressourcenwende

Denn neben der verbrauchten Energie für Licht, Wärme und Bewegung ist es vor allem der Ressourcenverbrauch für unsere Produkte und Infrastrukturen der zu massiven Umweltproblemen führt. Berechnungen des Weltressourcenrates zeigen, dass etwa die Hälfte der globalen Treibhausgasemissionen sowie 90 Prozent des Biodiversitätsverlusts und der Wasserknappheit auf die Gewinnung und Verarbeitung von Ressourcen zurückzuführen sind. Somit ist klar, dass eine effektive Ressourcenwende von großer Bedeutung ist, um den Klimawandel und andere Umweltprobleme zu bekämpfen. Die ökologische Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft ist deshalb unser gemeinsames Ziel.

Transformation

Dies geht nur, wenn wir auf Ressourceneffizienz (also „weniger ist mehr“) durch Kreislaufwirtschaft (also „Materialkreisläufe schließen“) und Bioökonomie (also “Ersatz von fossilen Rohstoffen durch nachwachsende Rohstoffe”) setzen. Alle drei Konzepte und ihre Maßnahmen sind miteinander verbunden und voneinander abhängig! Gemeinsam haben Sie eines: Die Achtsamkeit gegenüber dem Material, das uns die Natur zur Verfügung stellt, um unsere Zivilisation in Schwung zu halten. Europa beginnt den grünen Umbau mit vielen einzelnen Schritten. Manc

he sind lästig, manche werden sich in der Rückschau auch als falsch herausstellen. Aber die Richtung stimmt.

50 Jahre nach „limits to growth”

Mehr als 50 Jahre nach dem Club-of-Rome Bericht „limits to growth” suchen wir immer noch nach einer Formel, wie wir Wohlstand, Wertschöpfung und eine intakte Umwelt in Einklang bringen können. Das zeigt uns die Notwendigkeit, dass wir den Mut haben müssen, alte Denkmuster zu durchbrechen und uns auf innovative Lösungen zu konzentrieren. Wir brauchen echte Veränderungen, um die Zerstörung unserer Umwelt zu beenden.

Bildnachweis: Neumayr/RFA